Evangelische Tochtergemeinde A.B. Jabing
Die evangelische Tochtergemeinde A.B. Jabing bekannte sich schon immer zur evangelischen Gemeinde Siget in der Wart. Es waren diese in der Mehrzahl die „Kleinadeligen“ von Klein-Jabing mit ungarischer Umgangssprache. Mit der Pfarre Siget in der Wart waren bis zur Loslösung im Jahre 1847 auch die“Kleinadeligen“ von Großbachselten verbunden,die sich 1845 jedoch der nähere liegenden Pfarre Großpetersdorf anschlossen.
Weiterführende Links: Der evangelische Kirchturm – Evangelische Glockenweihe in Jabing.
Jabing verblieb bei Siget, in SIget gab es schon seit jeh her eine Schule und so gingen die Jabinger Kinder weiterhin in Siget in die Schule. Im Jahre 1865 wurde dann das evangelische Schulgebäude, zugleich als Bethaus mit Turm und Wohnung in Klein-Jabing gebaut und kam es in weiterer Folge zur Schulgründung in Jabing.
In diesem Jahr wurde der erst zwanzigjährige Sohn des Sigeter Pfarrers, Alex Jakob als Lehrer in Jabing angestellt. Dass die kleine Tochtergemeinde nur unter großen Schwierigkeiten ihre Schule erhalten konnte, zeigte einerseites die Beobachtung, dass manche Lehrer nur kurze Zeit in JAbing blieben, es dann aber vorzogen, besser dotierte Stellungen anzunhemen.
Als Lehrer wirkten neben dem schon genannten Alex Jakob (1865-1871 und 1873 bis 1876), Franz Polster (1871-1872), Georg Mod (1877-1888), Franz Nemeth (1900-1936) und Ernst Bauer (1936-1938). Die Erbauung der Schule und die Anstellung des Lehrers erforderte große MIttel, die auch auf lange Sicht nicht von der Tochtergemeinde aufgebracht werden konnte. So musste, um die Schulden endlich abdecken zu können, im Jahre 1889 auf die Neubesetzung der Lehrerstelle verzichtet werden. Die Jabinger Kinder besuchten wieder, und zwar bis zum Jahr 1900 die Sigeter Schule. Dann konnte, unter Inanspruchnahme eines Staatszuschusses, die Schule wieder in Betrieb genommen werden.
In der vorher genannten Person des Franz Nemeth erhielt die Jabinger Schule wieder einen ständigen Lehrer und Kantor. Die Schulstatistik vom Anfang der 20er Jahre zeigen, wie klein die Schule war:
1903/1904: 12 Knaben und 20 Mädchen,
1909/1910: 8 Knaben und 17 Mädchen, 2 nicht evangelisch.
Um sein kleines Gehalt aufzubessern, musste der Lehrer nebenbei noch eine Landwirtschaft betreiben. Der Grundbesitz an land- und forstwirtschaftlichen Flächen war seitens der Tochtergemeinde vorhanden. Der Lehrer war aber überaus fleißig, er betreute auch von seiner Wohnung aus die Postagenden von Jabing.
Unter den Lehrern befanden sich sehr tüchtige Menschen. Von einem sagte man, es war wahrscheinlich Franz Nemeth: Reiche Ströme des Segens sind von diesem treuen Mann ausgegangen, dessen treibende Kraft seine tiefe und herzliche Frömmigkeit gewesen ist.“
Im Jahre 1938 wurde durch die Machtübernahme des Nationalsozialismus in Österreich die jahrhunderte alte Verbindung von Kirche und Schule endgültig gelöst. Damit war der Lehrer Ernst Bauer der letzte konfessionelle Lehrer in der evangelischen Schule Jabing.
Auf Grund seiner Zugehörigkeit zur NSDAP wurde dieser Lehrer sogleich Schulleiter der neuen „Allgemeinen öffentlichen Volksschule Jabing.“ Die beiden Schulgebäude der kath. und evang. Kirche gehörten ab sofort dem Deutschen Reich.
Weiterführende Links: Der evangelische Kirchturm – Evangelische Glockenweihe in Jabing.